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Friedhof in Österreich – Regeln, Arten und Infos

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Redaktion

Verfasst von Redaktion

7. März 2023Lesezeit: 5 Minuten

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Inhaltsverzeichnis

In Österreich herrscht die sogenannte Bestattungspflicht, also die Pflicht, einen Leichnam eines Verstorbenen einer ordnungsgemäßen Bestattung zuzuführen. In den meisten Fällen finden Beisetzungen in Österreich auf einem Friedhof statt, entweder in Form von Erdbestattungen oder Urnenbeisetzungen.

Für Angehörige ist es oftmals nicht leicht, einen Friedhof in Österreich für die Beisetzung eines Verstorbenen auszuwählen. Damit Ihnen die Wahl leichter fällt, möchten wir Sie im Folgenden umfassend über Friedhöfe in Österreich informieren. Unter anderem finden Sie Antworten auf folgende Fragen: Welche Arten von Friedhöfen gibt es? Wie wähle ich den passenden Friedhof aus? Und wie sind Friedhöfe organisiert?

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Das Wichtigste in Kürze

  • Friedhöfe sind Orte, an denen Verstorbene beigesetzt werden und ihre letzte Ruhe finden.
  • Für die Angehörigen sind Friedhöfe wichtige Orte der Trauer und des Gedenkens an Verstorbene.
  • Friedhöfe werden entweder von einer Stadt bzw. Gemeinde oder einer örtlichen Glaubensgemeinschaft betrieben.
  • Es gibt Friedhöfe unterschiedlicher Religionen und sogenannte Naturfriedhöfe.
  • In Österreich gab es mit dem Friedhof Wien Simmering seit 2008 den ersten muslimischen Friedhof.

Was ist ein Friedhof?

Friedhöfe sind Orte, an denen Verstorbene bestattet werden und ihre letzte Ruhe finden. In den meisten Fällen finden die Beisetzungen auf dem Friedhof im Rahmen einer religiösen oder weltlichen Beisetzungszeremonie statt. Den Angehörigen und anderen Hinterbliebenen dient die Grabstätte am Friedhof als Ort der ungestörten Trauer und des Gedenkens an den Verstorbenen.

Warum heißt es Friedhof?

Friedhöfe werden auch Gottesacker, Kirchhof, Totenhof oder Begräbnisplatz genannt. Ursprünglich leitet sich das Wort Friedhof vom altdeutschen Wort „frithof“ ab. Hiermit war damals schlicht der abgetrennte Bereich rund um eine Kirche gemeint. Der Bedeutungswandel hin zum Friedhof, also einem Hof des Friedens, auf dem Tote ihre letzte Ruhe finden, vollzog sich über einen langen Zeitraum.

Tipp:

Finden Sie einen Angehörigen oder ein Grab über die Verstorbenensuche Online! Diese Finden Sie auf der Webseite des gewünschten Friedhof, Bundesland und Stadt.

Die Geschichte des Friedhofs

Ein Bestattungswesen, das festen Regeln folgt, entwickelte sich mit dem Aufkommen erster Hochkulturen. Im antiken Griechenland wurden Tote beispielsweise auf sogenannten Gräberfeldern oder in Felsengräbern bestattet. Im antiken Rom gab es die sogenannten Katakomben, eine unterirdische Totenstadt,

wo die Verstorbenen in verschiedenen Nischen eingemauert wurden. Die Beisetzung von Toten auf dem eingefriedeten Kirchhof verbreitete sich nach der Christianisierung. Heutzutage hat der Friedhof nicht mehr eine so zentrale Bedeutung für die Trauer der Angehörigen – teils übernehmen virtuelle Friedhöfe im Internet diese Funktion.

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Verstorbenensuche am Friedhof

Auf manchen Friedhöfen gibt es die Möglichkeit zur Verstorbenensuche, die meist online durchgeführt wird. Wenn Sie auf der Suche nach dem Grab einer verstorbenen Person sind, können Sie über verschiedene Suchkriterien wie den Namen, den Friedhof und das Jahr der Bestattung herausfinden, wo sich das gesuchte Grab befindet.

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Welche Arten von Friedhöfen gibt es?

Es gibt viele verschiedenen Arten von Friedhöfen. Hauptsächlich unterscheidet man konfessionelle, interkonfessionelle und weltliche letzte Ruhestätten. Wir möchten Ihnen im Folgenden einen Überblick über die verschiedenen Arten von Friedhöfen geben.

Der christliche Friedhof

Christliche Friedhöfe sind in Österreich am weitesten verbreitet. Es gibt evangelische Friedhöfe und römisch-katholische Friedhöfe, auf denen die Verstorbenen je nach Konfession beigesetzt werden. Christliche Friedhöfe grenzen meist an eine Kirche an und erinnern von der Aufmachung her an Parks bzw. Grünanlagen. Die einzelnen Gräber werden je nach Vorliebe der Angehörigen mit Blumen oder Grünpflanzen bepflanzt und wie ein kleines Beet gepflegt.

Der jüdische Friedhof

Auf jüdischen Friedhöfen dürfen die Grabplätze nicht wie auf christlichen Friedhöfen nach Ablauf einer bestimmten Ruhezeit neu vergeben werden. Sollte kein Platz für neue Gräber mehr vorhanden sein, werden jüdische Friedhöfe häufig aufgeschüttet und die Grabmale neu angeordnet. Auf jüdischen Gräbern findet man häufig nur wenig Pflanzenbewuchs und statt Blumenschmuck kleine Steine, die an den Toten erinnern sollen.

Info Grafik: Ein Auszug der Arten eines Friedhof in Österreich

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Der Naturfriedhof

Mit einem Naturfriedhof sind spezielle Ruhestätten gemeint, die besonders naturnah sind und für sogenannte Naturbestattungen genutzt werden. Unter die Naturbestattungen fallen die Baumbestattung, die Luftbestattung und die Seebestattung. Bei der Baumbestattung wird die Asche eines Verstorbenen in einer biologisch abbaubaren Urne im Wurzelbereich eines Baumes beigesetzt.

Solche Begräbnisse dürfen nur in dafür vorgesehenen Arealen stattfinden. Obwohl in Österreich eigentlich Friedhofszwang herrscht, gibt es auch hier aufgrund der immer weiter ansteigenden Nachfrage mittlerweile in fast jedem Bundesland die Möglichkeit für Baumbestattungen auf dem Naturfriedhof.

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Der muslimische Friedhof

Auf muslimischen bzw. islamischen Friedhöfen werden die Verstorbenen alle auf der Seite liegend mit dem Blick nach Mekka bestattet. Außerdem wird auf muslimischen Friedhöfen auf Särge verzichtet; die Verstorbenen werden lediglich in weiße Tücher gehüllt.

Auch auf muslimischen Friedhöfen darf, wie auf jüdischen Friedhöfen, ein Grabplatz nicht neu vergeben oder umgebettet werden. In Österreich sind muslimische Friedhöfe bisher kaum verbreitet. Auf dem Wiener Zentralfriedhof gibt es aber beispielsweise eine muslimische Abteilung.

Mit dem Friedhof Wien Simmering wurde 2008 der erste islamische Friedhof eröffnet, vier Jahre später folgte die Eröffnung des zweiten islamischen Friedhofs in Altach im Vorarlberg.

Der buddhistische Friedhof

Auf dem Wiener Zentralfriedhof gibt es ein Areal für buddhistische Bestattungen. Auch auf einigen anderen christlichen Friedhöfen gibt es buddhistische Gräberfelder. Buddhisten entscheiden sich meistens für Feuerbestattungen, allerdings sind Erdbestattungen nicht explizit verboten.

Soldatenfriedhöfe

Soldatenfriedhöfe wurden insbesondere während der beiden Weltkriege angelegt, um die zahlreichen gefallenen Soldaten zu bestatten. Obwohl sie damals zu Ehren der Soldaten errichtet wurden, dienen sie heute eher als Mahnmal. Soldatenfriedhöfe sind meist gar nicht oder nur sehr spärlich verziert und bestehen meist aus Einzelgräbern.

Info Grafik: Die Arten von Friedhöfen in Österreich

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Wie wähle ich den passenden Friedhof aus?

In der Regel erfolgt die Beisetzung eines Verstorbenen auf dem Friedhof der Gemeinde oder Stadt, in der er zuletzt gemeldet war. Auf Wunsch ist aber auch die Beisetzung auf einem anderen Friedhof möglich. Hier muss allerdings ein Antrag gestellt werden, der nicht bewilligt werden muss.

Einen gesetzlichen Anspruch auf einen Grabplatz gibt es zwar – aber nur ein der eigenen Stadt oder Gemeinde. Wenn möglich, sollten sich die Hinterbliebenen bei der Wahl des Friedhofs an die Wünsche des Verstorbenen halten, soweit diese bekannt sind.

Viele Menschen halten ihre Wünsche auch bereits zu Lebzeiten im Rahmen einer Bestattungsverfügung oder  Bestattungsvorsorge für den Todesfall fest.

Wie wähle ich das passende Grab am Friedhof?

Das passende Grab zu wählen, ist häufig nicht einfach. Oftmals ist die Auswahl an noch freien Grabstätten auch begrenzt. Folgen Sie hier am besten Ihrem Bauchgefühl und versuchen, so zu entscheiden, wie der Verstorbene entschieden hätte. Wenn bereits Familiengräber existieren, erübrigt sich die Wahl eines Grabplatzes.

Wie sind Friedhöfe organisiert?

Friedhöfe werden entweder von Städten bzw. Gemeinden oder den örtlichen Glaubensgemeinschaften betrieben, sind also dementsprechend entweder in öffentlicher oder kirchlicher Hand. Die Finanzierung der Friedhöfe erfolgt über die Friedhofsgebühren und die angebotene Grabpflege bzw. Gärtnerarbeiten.

Bestattungsanlagen für Naturbestattungen in privater Hand

Friedhöfe dürfen aufgrund des geltenden Bestattungsgesetzes nicht in privater Hand sein, Anlagen für Naturbestattungen hingegen schon. Auch Soldatenfriedhöfe bilden Ausnahmen und werden durch das schwarze Kreuz finanziert.

Die Friedhofsordnung

Für jeden Friedhof gibt es eine geltende Friedhofsordnung. Diese wird vom jeweiligen Friedhofsträger verfasst und enthält sowohl Verbote und Gebote als auch Rechte und Pflichten. Die Friedhofsträger sind verpflichtet, sich beim Aufsetzen der Friedhofsordnung an das jeweils geltende Bestattungsrecht zu halten. In jeder Friedhofsordnung finden sich Informationen zu folgenden Punkten:

  • Öffnungszeiten des Friedhofs
  • gewerbliche Tätigkeiten
  • Nutzungsreche
  • Ruhefristen für die Grabplätze
  • Organisation zu Beisetzungen und Trauerfeiern
  • Gebühren für die Friedhofsnutzung
  • Bestimmungen zur Gestaltung der Grabplätze

Friedhofsregeln

Ebenso finden sich in der Friedhofsordnung die Friedhofsregeln. Diese sind immer am Haupteingang eines Friedhofs angebracht und können zusätzlich bei der Friedhofsverwaltung eingesehen werden. Nach den Friedhofsregeln ist auf den meisten Friedhöfen

  • das Mitbringen von Hunden nicht erlaubt.
  • Lärm nicht erlaubt.
  • Ordnung zu halten und entstehender Müll zu entsorgen.
  • während Trauerfeiern und Beisetzungszeremonien ein gebührender Abstand einzuhalten.

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Friedhöfe und Feiertage

Alle Religionen haben besondere Feiertage, an denen sie den Toten gedenken. Wir möchten Ihnen die wichtigsten christlichen Feiertage zusammengestellt:

  • Allerheiligen findet am 1. November statt und dient der Feier des Lebens, während Allerseelen am 2. November als Tag des Totengedenkens gilt. Allerheiligen ist ein gesetzlicher Feiertag, Allerseelen nicht.
  • Immer am letzten Sonntag des Kirchenjahres wird der Totensonntag gefeiert. Dieser Feiertag wird auch Ewigkeitssonntag genannt. Üblicherweise besuchen Angehörige von Verstorbenen an diesem Tag den Friedhof und schmücken die Gräber mit Blumen und Kerzen.
  • Der Todestag eines Menschen ist für viele Angehörige ein besonderer Tag, der dem Gedenken an den Toten gewidmet wird. Auch an diesem Tag besuchen die meisten Hinterbliebenen das Grab von geliebten Menschen.
  • Auch persönliche Jahrestage wie Geburtstage, Hochzeitstage usw. sind für die meisten Hinterbliebenen ein Anlass, Gräber zu besuchen.

Bekannte Friedhöfe in Österreich

In Österreich gibt es eine Vielzahl an Friedhöfen. Die wohl bekanntesten sind der Zentralfriedhof in Wien und der Friedhof der Namenlosen, der sich ebenfalls in Wien befindet.

Zentralfriedhof in Wien

Der Zentralfriedhof in Wien gehört zu den größten Friedhofsanlagen in ganz Europa. Er wurde 1874 eröffnet, hat ca. 330 000 Grabstellen und eine Größe von zweieinhalb Quadratkilometern. Weil er viele Ehrengräber, Bauwerke im Jugendstil und ein sehenswertes großes Areal enthält, zählt der Zentralfriedhof in Wien auch zu den bedeutenden Sehenswürdigkeiten der Stadt.

Friedhof der Namenlosen in Wien

Der Friedhof der Namenlosen in Wien besteht genau genommen aus zwei Friedhöfen, allerdings ist nur noch einer als solcher zu erkennen. Er ist im Bezirksteil Albern im Gemeindebezirk Simmering gelegen und wird auch als Friedhof der Heimatlosen bezeichnet.

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Weitere Informationen auf Bestattungsinfo.at

Hier auf Bestattungsinfo.at finden Sie alle wichtigen Informationen rund um das Thema Bestattung. Wie findet man ein gutes Bestattungsunternehmen? 

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