Obwohl ein Todesfall für alle Hinterbliebenen einen schweren Schlag darstellt, fallen bis zur Bestattung viele Erledigungen an. Damit Sie einen Überblick über alle notwendigen Schritte haben, fassen wir das Wichtigste für Sie zusammen.
Was ist bei einem Todesfall in Österreich zu tun? Unmittelbar nach dem Eintritt des Todes muss der Hausarzt oder der Notarzt den Tod feststellen und den Totenschein ausstellen. Daraufhin sollten Sie alle wichtigen Unterlagen des Verstorbenen zusammenstellen. Hierzu gehören verschiedene Dokumente wie die Geburtsurkunde, ein Nachweis über die Staatsangehörigkeit und gegebenenfalls eine Heiratsurkunde.
Diese Unterlagen und den Totenschein benötigen Sie zur Ausstellung der Sterbeurkunde beim Amt. Innerhalb von 74 Stunden nach dem Tod müssen Sie den Arbeitgeber, die Krankenkasse und die Pensionsversicherung des Verstorbenen benachrichtigen und die Auszahlung von Lebens- und Sterbeversicherungen beantragen. Schließlich muss noch die Beerdigung organisiert werden – doch dazu und zum Ablauf einer Bestattung im weiteren Verlauf unseres Ratgebers mehr.
Eine Bestattung muss in der Regel von den nächsten Familienangehörigen organisiert werden, auch wenn diese nicht als Erben gelten. Allerdings sind es die Erben, die für die Bestattung Kosten aufkommen müssen. Es kann also sein, dass unterschiedlichen Personen die Organisation der Bestattung und die Kosten übernehmen müssen.
Wenn der Verstorbene über einen Abschluss einer Bestattungsvorsorge und Sterbegeldversicherung oder einer anderen Vorsorge für den Todesfall verfügt, sind die Bestattungskosten hier von meist gedeckt.
Wenn es zur Wahl der richtigen Bestattungsart kommt, ist es wichtig vor allem die Wünsche des Verstorbenen zu berücksichtigen. Sollte also eine Bestattungsverfügung vorliegen, in der der Verstorbene Wünsche für seine eigene Beerdigung festlegt, so sollte man diese auch in vollem Umfang beachten. Falls der Verstorbene selbst keine Regelungen getroffen hat, müssen die Hinterbliebenen selbst eine Entscheidung für die Bestattungsart wählen.
Hierbei wird grundsätzlich zwischen der Erdbestattung und verschiedenen Arten der Feuerbestattung unterschieden. Zu den Feuerbestattungen zählen die Urnenbestattung, die Baumbestattung und die Diamantenbestattung. Damit Sie sich im Falle des Falls schnell und unkompliziert über die verschiedenen Bestattungsarten informieren können, erfahren Sie im Folgenden das Wichtigste zu den einzelnen Optionen.
Die Erdbestattung in Österreich gehört zu den ältesten Bestattungsarten auf der ganzen Welt. Man nennt sie auch Inhumation und ist vor allem unter Christen die am weitesten verbreitete Bestattungsart. Wenn Sie sich für eine Erdbestattung entscheiden, so erfolgt die Beisetzung des Leichnams im Sarg im Erdreich. In der Regel ist das Vorgehen bei einer Erdbestattung immer gleich: Das jeweilige Bestattungsinstitut holt den Leichnam und bereitet die Erdbestattung vor.
Hierzu zählen sowohl das Waschen und Ankleiden des Verstorbenen als auch die Planung der Trauerfeier in Absprache mit den Hinterbliebenen. Eine Erdbestattung in Österreich muss innerhalb einer bestimmten Frist stattfinden, die sich jedoch in den einzelnen Bundesländern unterscheiden. Außerdem darf eine Erdbestattung nur auf einem Friedhof erfolgen.
Mehr zum Thema Erdbestattung
Auch die Feuerbestattung zählt zu den ältesten Bestattungsarten der Welt. Zu den Feuerbestattungen zählen alle Bestattungsarten, wo eine Einäscherung des Leichnams des Verstorbenen erfolgt. Weil die Einäscherung in einem Krematorium stattfindet, nennt man die Feuerbestattung auch Kremation. Übrigens war die Feuerbestattung in Österreich früher verboten, weil die Einäscherung der Vorstellung einer leiblichen Auferstehung widerspricht.
Seit dem Bau des ersten Krematoriums in Österreich in Wien im Jahr 1922 wird die Feuerbestattung kontinuierlich beliebter. Wenn Sie sich für eine Feuerbestattung entscheiden, haben Sie für die Beisetzung verschiedene Möglichkeiten. Hierzu zählen neben der Urnenbestattung die Baumbestattung und die Diamantenbestattung. Im Folgenden informieren wir Sie näher über diese drei Bestattungsarten.
Mehr zum Thema Feuerbestattung
Sobald man sich für eine Urnenbestattung entschieden hat, gibt es auch hier eine Vielzahl an Möglichkeiten der letztendlichen Beisetzung. Am besten man orientiert sich hier an den persönlichen Vorlieben des Verstorbenen zu orientieren. Natürlich kann die Beisetzung einer Urne ganz normal auf dem Friedhof geschehen, beispielsweise im Familiengrab, einem eigenen Urnengrab oder einer Urnenstele.
In einigen Städten werden auch Urnenbeisetzungen in einem eigens dafür vorhandenen Urnengarten oder einer Urnenkammer an der Urnenwand angeboten. Allerdings gibt es seit vielen Jahren für Urnenbestattungen auch noch andere Möglichkeiten. Beispielsweise kann man die Urne auch mit nach Hause nehmen. Allerdings muss hierfür zunächst ein Antrag gestellt werden.
Mehr zum Thema Urnenbestattung
Seit vielen Jahren entscheiden sich immer mehr Menschen für eine Baumbestattung. Diese Art der Bestattung zählt zu den sogenannten Naturbestattungen. Bei dieser Form der Bestattungen gibt es auf bestimmten Flächen außerhalb eines Friedhofs die Möglichkeit, eine biologisch abbaubare Urne beizusetzen. Häufig finden Naturbestattungen auf bestimmen Wiesen oder festgelegten Waldarealen statt.
Wer möchte, kann sich zu Lebzeiten einen Baum aussuchen, an dem dann später die eigene Asche beigesetzt wird. Ebenfalls zu den Naturbestattungen zählen Seebestattungen oder Flussbestattungen. Die Durchführung dieser bedürfen an bestimmten Stellen in Österreich einer Genehmigung. Auch bei Seebestattungen und Flussbestattungen muss die Urne biologisch abbaubar sein.
Mehr zum Thema Baumbestattung
Die Diamantenbestattung ist eine ganz besondere Form der Bestattung. Hier wird die Asche des Verstorbenen zu einem eigenen Diamanten gepresst beziehungsweise verarbeitet. Als besonders persönliche und schöne Form der Erinnerung kann dieser Diamant entweder zuhause aufbewahrt oder man kann diesen in ein Schmuckstück einfassen lassen. Außerdem ist eine Diamantenbestattung auch zusätzlich zu einer anderen Form der Feuerbestattung durchführbar.
In einem solchen Fall wird einfach nur ein Teil der Asche zu einem Diamanten verarbeitet. Eine noch extravagantere Form ist eine Weltraumbestattung. Hier wird ein bisschen der Asche in den Weltraum transportiert und mittels einer Trägerrakete im Weltraum in eine ganz bestimmte Bahn gebracht. Allerdings sind die Kosten für diese Form der Bestattung sehr hoch.
Mehr zum Thema Diamantbestattung
Wie genau eine Bestattung abläuft, hängt von verschiedenen Kriterien ab. Zunächst kommt es darauf an, für welche Bestattungsart sich die Hinterbliebenen entschieden haben. Darüber hinaus kann eine Trauerfeier individuell gestaltet werden. Selbstverständlich sollte bei der Planung der Bestattung auf die Wünsche des Verstorbenen so umfassend wie möglich Rücksicht genommen werden.
Weil der Tag der Beerdigung für die Hinterbliebenen meist besonders hart ist, sollte die Bestattung so gut es geht geplant werden. In der Regel gehören die folgenden Bestandteile zu einer Beerdigung, auf die wir im Folgenden zu Ihrer Information näher eingehen.
Mehr zum Thema Ablauf einer Bestattung
Die Trauerfeier findet immer vor der Beisetzung statt. Je nach Wunsch wird die Trauerfeier in einer Kirche, Kapelle oder auch einer anderen Räumlichkeit beziehungsweise im Freien abgehalten. Hierbei sitzen die Angehörigen immer vorn, Verwandte und enge Freunde mittig und entfernte Verwandte und Bekannte hinten.
Grundsätzlich können Sie den Ablauf der Trauerfeier individuell gestalten. In der Regel beinhaltet sie eine Erinnerungsrede an den Verstorbenen, Gesang, Gebete und individuelle Punkte. Natürlich können Sie mit Ihrem Bestatter auch besprechen, dass Sie keine große Trauerfeier wünschen, sondern allein mit den engsten Verwandten von dem Verstorbenen Abschied nehmen möchten.
Bei der Aufbahrung des Leichnams gibt es verschiedene Möglichkeiten. Grundsätzlich wird zwischen der offenen und der geschlossenen Aufbahrung unterschieden. Bei der geschlossenen Aufbahrung wird der Verstorbene während der Trauerfeier im verschlossenen Sarg vorne platziert. Hingegen ist der Sarg bei der offenen Aufbahrung geöffnet. Auf diese Weise ist es den Hinterbliebenen möglich, den Toten noch einmal zu sehen und auf Wunsch auch zu berühren.
Für diese sehr persönliche Form des Abschiednehmens entscheiden sich allerdings nur wenige. Hier gibt es die Möglichkeit, die offene Aufbahrung vor der Trauerfeier separat durchzuführen und dann den geschlossenen Sarg bei der eigentlichen Trauerfeier zu nutzen. Auf Wunsch kann die Aufbahrung auch zuhause durchgeführt werden.
Üblicherweise findet der Leichenschmaus im Anschluss an die Bestattung statt. Nach der Trauerfeier findet zunächst die Beisetzung mit einer Grabrede statt. Danach wird dem Verstorbenen bei einem gemeinsamen Essen oder Kaffeetrinken gedacht. Diese Tradition hat den Sinn, sich über den Verstorbenen zu unterhalten, Erinnerungen auszutauschen und die angespannte und traurige Stimmung auf diese Weise zu lösen und die Situation etwas erträglicher zu machen.
Oftmals entscheiden sich die Hinterbliebenen beim Leichenschmaus dafür, die Lieblingsspeise des Verstorbenen zu bestellen oder nochmals kurze Reden zu halten.
Was kostet eine Bestattung in Österreich? Diese Frage ist für viele Hinterbliebene bei der Planung einer Beerdigung wichtig. Eine allgemeingültige Aussage kann hier nicht getroffen werden. Schließlich unterscheiden sich die Kosten einer Erdbestattung beispielsweise von den Kosten einer Urnenbestattung. Normalerweise fallen Friedhofsgebühren, Bestatterkosten und Fremdkosten an. Insgesamt kann eine Bestattung ganz unterschiedlich gestaltet werden. Demnach können die Kosten circa zwischen mindestens 2400 und 9000 Euro liegen.
Bestattungskosten in Österreich |
Preise in Euro (Preise sind Durchschnittspreise) |
Beisetzungsgebühr am Friedhof | 400-1000 |
Grabnutzungsgebühr | 100-250 |
Sarg | 500-4000 |
Urne | 50-1000 |
Aufbahrung | 50-300 |
Verwaltungskosten | 50-300 |
Versorgung des Verstorbenern | 150-400 |
Grabstein | 500-15.000 |
Grabpflege (p. Jahr) | 50-500 |
Mithilfe einer Bestattungsvorsorge kann jeder Mensch die Wünsche für seine Beerdigung bereits zu Lebzeiten festlegen, beispielsweise eine Kremationsverfügung in Österreich. Dies ist nicht nur in dem Hinblick von Vorteil, dass die eigenen Wünsche und Vorstellungen umgesetzt werden und man sich mit der eigenen Sterblichkeit befasst.
Auch für die Hinterbliebenen ist es eine große Erleichterung, wenn eine Bestattung so weit wie möglich bereits geplant ist. So müssen Sie sich nicht mit quälenden Fragen plagen, was dem Hinterbliebenen am besten gefallen hätte. Zur Vorsorge einer Bestattung gehören auch die Bestattungsvorsorge und Sterbegeldversicherung.
Mehr zum Thema Bestattungsvorsorge
Bestattung Benu GmbH © 2023 - Alle Rechte vorbehalten